Wirtschaftsinformatik

Was ist das genau? Wem kann man sowas empfehlen? Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen? Diese und mehr Fragen werden im nachfolgenden Text geklärt.

Wirtschaftsinformatik (nachfolgend WiInfo) ist eine interdisziplinäre Wissenschaft rund um Informations- und Kommunikationssysteme (IuK-Systeme), die langsam in den 50er Jahren entstanden ist und Fachbereiche aus den Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften vereint.

Kerngedanken

Kerngedanke der WiInfo ist die Schnittstelle zwischen der Betriebswirtschaftslehre (BWL) und der Informatik, d. h. der ausgebildete Wirtschaftsinformatiker ist auf die Kommunikation zwischen den Betriebswirten und den Informatikern spezialisiert und kann deshalb vermitteln. Da BWLer grundsätzlich keine Informatik-Veranstaltungen und Informatiker keine BWL-Veranstaltungen besuchen müssen, fehlt es der Managementebene in einem Unternehmen meistens an Wissen. Im Informationszeitalter ist es umso wichtiger fÜr Unternehmen, den Trends zu folgen und ihre Geschäftsprozesse zu verbessern. Deshalb werden seit kurzem die Studienangebote der Betriebswirte aufgestockt und um einige relevante WiInfo-FÄcher ergänzt. Denn mittlerweile sind sogar Wirtschaftsinformatiker gerne in der Managementebene gesehen, da sie eben den hohen Umfang an Informationen aus unterschiedlichen Bereichen kennen. Beispielsweise hätte ein Wirtschaftsinformatiker längst erkannt, dass es Quelle an einem E-Shop fehlt. So wäre Quelle sicher nicht untergegangen. Die oben erwähnte Schnittstelle der einheitlichen Kommunikation lässt sich durch den einzig wahren zentralen Begriff erreichen: Abstraktion. Diesen Begriff kann man nicht komplett definieren oder eingrenzen. Im Grunde geht es darum, eine Software zu entwickeln, die durch einen akkuraten Grad an Abstraktion flexibel, wiederverwendbar und ressourcenschonend entwickelt werden kann. Dabei spielt auch eine gute Integration eine wichtige Rolle. Damit ist vereinfacht gemeint, dass alle Daten, Prozesse und Funktionen eines Programms miteinander verbunden sind. Ein IuK-System (z.B. ERP-Software von SAP (Enterprise Ressource Planning - schonende Ressourcennutzung zur Prozessoptimierung) ist eine abteilungsübergreifende Software, die alle Informationen zentral speichert und unterschiedlichen Abteilungen entsprechende Rechte einräumt und eine einheitliche grafische Arbeitsfläche bietet. Eine Datenintegration kann hierbei also dadurch bewerkstelligt werden, dass alle Daten auf einer einzigen Datenbank einheitlich abgespeichert werden. So sollen Redundanzen vermieden werden - also keine doppelten oder fehlerhaften Einträge. Leider genügt ein einführender Text nicht um all die in den Raum geworfenen Begriffe klar zu definieren und greifbar zu machen. Dafür gibt es umfangreiche Vorlesungen und Skripte. Für einen klärenden Überblick sind die Begriffe sowieso nur angerissen und nicht relevant.

WiInfo solltest du studieren, wenn du…

• Spaß an Informatik und Betriebswirtschaft hast;
• Interesse an neuen Technologien hast;
• bereits Erfahrungen mit Programmieren und/oder Software/Hardware sammeln konntest (nicht verpflichtend fürs Studium, aber vor allem für den Start empfehlenswert)

WiInfo bietet dir: Studenten der Wirtschaftsinformatik haben enorme Berufschancen. Natürlich ist das Berufsfeld durch die Wirtschaftswissenschaften bereits eingegrenzt, es gibt aber trotzdem ausreichend unterschiedliche Berufsgruppen. Beispiele für Tätigkeiten sind:

• Software an Unternehmen verkaufen: Hauptaugenmerk ist die Vermarktung, aber auch die Einführung der Software und die Ausbildung der Mitarbeiter des Unternehmens sind anschließend sehr wichtig. Eine Beratung eines Unternehmens muss in erster Linie herauskristallisieren, ob besser Standard-Software angepasst werden sollte oder eine individuelle Software entwickelt werden soll.
• Projektleiter: Unter Leitung eines kleinen Teams von Programmierern entwickelst du zum Beispiel die Benutzeroberfläche (auch GUI genannt), die Datenbank oder ein Modul der Software.
• Beratung eines Unternehmens: in Hinblick auf Optimierung der Geschäftsprozesse, Komplexitätsvermeidung
• eine weitere Möglichkeit ist natürlich auch die Selbständigkeit! Eine einzige gute simple Idee kann Millionen bringen!;) Zum Beispiel kannst du eine Internetpräsenz aufbauen und eine bestimmte Dienstleistung anbieten oder ein bestimmtes neuartiges Produkt verkaufen. Entscheidend über Leben oder Tod ist hier die Kreativität. Ansonsten kann man sich im Internet nicht ausreichend durchsetzen.

Bachelor-Studenten haben ebenso gute Einstiegschancen wie Master-Studenten. Jedoch muss man beachten, dass ein Unternehmen bei Erhalt vieler Bewerbungen Master-Studierende bevorzugen wird! Es empfiehlt sich neben dem Studium weitere Erfahrungen zu sammeln. Zum Beispiel werden in ganz Deutschland SAP-Kurse angeboten. Auch gute Englischkenntnisse können bei einer Bewerbung hilfreich sein. Außerdem ist Englisch auch in der Wirtschaftsinformatik allgegenwärtig!